Amnesty International warnte heute, dass die USA und die UNO dringend den mangelnden Zugang zu Nothilfe für diejenigen verbessern müssen, die ihn nach dem Erdbeben letzte Woche am dringlichsten benötigen.
Berichten offizieller Quellen und Hilfsorganisationen in Haiti zufolge, sind Nahrung, Wasser, Sanitärbedarf und lebensnotwendige medizinische Versorgung zwar im Land angekommen, aber sie erreichen die Bedürftigsten in vielen Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince und in umliegenden Gebieten, die ebenso schwer betroffen sind, noch nicht. Es existieren Berichte von einigen Regionen, zum Beispiel der Stadt Gressier, dass die Verteilung von Grundlegenden Hilfslieferungen noch immer nicht begonnen hat.
Amnesty International hat die US Behörden und die UN Organisationen außerdem dazu aufgerufen, den Schutz der verletzlichsten Personen in Haiti sicher zu stellen, besonders den von unbegleiteten Kindern, der neben der Verteilung von Nahrungsmitteln und Wasser höchste Priorität haben muss.
„Haitianische Kinder sind dem Risiko ausgesetzt, Opfer von Menschenhandel, Missbrauch und Kindersklaverei zu werden, ebenso wie der Gefahr tiefgreifender sexueller Gewalt. Spezielle Maßnahmen müssen schnell getroffen werden, um die Gefährdeten zu schützen”, sagte Kerrie Howard, stellvertretende Amerikas Direktorin von Amnesty International.
Es müssen außerdem Maßnahmen getroffen werden, um tausende von Menschen zu versorgen, die vor der Krise in andere Teile Haitis flohen und Wasser, Nahrung, Obdach und Gesundheitsdienste benötigen.
Man befürchtet, dass über 100 000 Haitianer zu Tode gekommen sind, nachdem ein Erdbeben der Stärke 7,1 Haiti am Dienstag den 12. Januar traf. Tausende werden noch vermisst und Überlebende warten auf Hilfe von internationalen Gebern, auf Zugang zu Trinkwasser, Nahrung und medizinische Versorgung.