Der Schutz von Menschenrechten muss die Nothilfe-Bemühungen in Haiti begleiten

PRESSEMITTEILUNG

Amnesty International rief die UN dazu auf Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Menschenrechte und der verletzlichsten unter den Überlebenden des verheerenden Erdbebens am Dienstag zu gewährleisten.

Amnesty International begrüßte die schnellen und mutigen Bemühungen der UN und von Not- und Entwicklungshelfern in Haiti und der ganzen Welt, um durch humanitäre Hilfe Leben zu retten, die Zerstörung zu beseitigen und Grunddienste wieder herzustellen, in einem Land, dessen Infrastruktur zerfällt.

Die Organisation bat außerdem um die besondere Berücksichtigung des Respekts der Menschenrechte und des Schutz es von Kindern, besonders denen, die als Konsequenz des Erdbebens als Waisen zurück blieben. Besonders Mädchen sehen sich einem erhöhten Risiko sexuellen Missbrauchs und sexueller Übergriffe ausgesetzt.

“Die gegenwärtige Situation der Gesetzlosigkeit in Haiti und die erhöhte Gefährdung von Frauen und Mädchen, schafft ein Umfeld, in dem Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen wie Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch unentdeckt und unbestraft stattfinden“, sagte Gerardo Ducos, Haiti Researcher von Amnesty International. „Der Schutz gefährdeter und verletzlicher Gruppen vor sexuellem Missbrauch ist ebenso wichtig wie die Versorgung mit Nothilfe.”

Amnesty International sendet diesen Aufruf, während befürchtet wird dass tausende Haitianer umgekommen sind, nachdem ein Erdbeben der Stärke 7,1 dass Land am Dienstag traf. Tausende werden noch vermisst und Überlebende warten auf Nothilfe von den internationalen Gebern um sie mit Trinkwasser, Nahrung und Medizin zu versorgen.

Als Folge des Desasters sind die Kapazitäten zur Strafverfolgung der Haitianischen Nationalpolizei und des Justizsystems stark beeinträchtigt, da ein Großteil der Infrastruktur zusammengebrochen ist und viele Staatsbeamte vermisst werden.

Amnesty International hat bereits zu früheren Zeitpunkten einen schockierenden Level an sexueller Gewalt dokumentiert. “Vor dem verheerenden Erdbeben war Haiti nicht in der Lage Menschenrechte effektiv zu schützen, besonders Frauen und Mädchen vor sexueller Gewalt. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, während die Hilfsleistungen vorangebracht werden, wird sich die Situation aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch verschlimmern,” sagte Gerardo Ducos.

Amnesty International drückt allen Familien und Freunden der Opfer tiefe Anteilnahme aus und sendet einen Gruß der Solidarität an das haitianische Volk.

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